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Eisfreie Scheiben im Winter
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Kratzen oder Sprühen?

Scheiben kratzen oder sprühen? Diese Frage stellt sich in den letzten Tagen immer öfter. Wir wollen hier kurz die Vor- und Nachteile der beiden Verfahren beleuchten.

Eines ist sicher, ein ungeschützt im freien stehendes Auto muss bei Minusgraden in der Regel am Morgen von Eis befreit werden. Denn eine mangelnde Rundumsicht erhöht nicht nur die Unfallgefahr dramatisch, es ist auch eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von 10-35€ geahndet werden kann.

Um die Scheiben von Eis zu befreien sollte man nicht nur aus Umweltgesichtspunkten auf ein Warmlaufen des Motors verzichten. Hierbei können die Immissionsschutzgesetze der einzelnen Bundesländer greifen – und das zum Teil mit recht hohen Strafen. Auch der Spritverbrauch und der Verschleiß sollten hierbei in Betracht gezogen werden, in der Kaltphase des Motors ist die Effizienz drastisch herabgesetzt. Diese Effekte können durch zügiges Losfahren in einem niedrigen Drehzahlbereich begrenzt werden.

Eisfreie Scheiben im Winter

Die Vorteile der Sprühmethode liegen klar auf der Hand: Mit einigen gleichmäßigen Sprühern sind die Scheiben relativ schnell und unproblematisch vom Eis befreit. Die Zusammensetzungen sind in der Regel auf die Dichtungen und Scheibenwischblätter abgestimmt, sodass hier keine Beschädigungen entstehen. Die Nachteile liegen hier eher in den Details: bei billigen Enteisern oder einer zu starken Eisschicht kann die auf den Scheiben verbleibende Flüssigkeit schnell wieder gefrieren. Dies ist besonders beim Anfahren oder während der Fahrt extrem gefährlich. Die enthaltenen Chemikalien (Alkohole, Glykol) sind nicht unbedingt umweltverträglich (wenn auch nicht schädlich). Bei einigen Herstellern fiel auf, dass bei extremen Temperaturen die Düse zufriert, sodass sich der Sprühnebel nicht mehr gleichmäßig auf der Scheibe verteilen ließ. Das enthaltene Glykol kann bei ungünstigen Lichtverhältnissen Schlieren auf den Scheiben hinterlassen, welche die Sicht beeinträchtigen.

Diese Nachteile fallen bei der Kratzermethode natürlich nicht an. Allerdings kann die mechanische Arbeit beim Eiskratzen Schlieren auf den Scheiben hinterlassen. Auch Salz-, Sand- und Staubpartikel, welche oftmals unter der Eisschicht auf den Scheiben eingeschlossen sind, können Schleifeffekte bewirken. Mit einem Eiskratzer können Rundungen, wie an den Seitenspiegeln, nicht so präzise von Eis befreit werden. Alles in allem kann Kratzen auch deutlich mühsamer sein.

Letztendlich bleibt die Qual der Wahl. Man kann der Vereisung der Frontscheibe zumindest vorbeugen; eine Frontscheibenmatte kann lästiges Kratzen zu früher Stunde zumindest reduzieren. Auf Pappe sollte man getrost verzichten, diese kann durchweichen und friert an der Scheibe fest.

Für welche Methode man sich auch immer entscheidet, die Hauptsache ist eine freie Sicht.

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